Eine ganze Menge aktueller Studien belegen das, was zuvor schon lange vermutet wurde. Es ist sinnvoll und nützlich, Musik zum Trainieren zu hören. Selbst über den offensichtlichen Motivationseffekt hinaus kann die richtige Musik beim Training zu einer messbaren Leistungssteigerung führen. Das gilt sowohl für Dein Krafttraining, als auch für Dein Ausdauertraining. Warum das so ist und wie Du davon profitieren kannst, das möchte ich Dir in diesem Artikel näher bringen.
In diesem Artikel erfährst Du unter anderem:
- 6 Gründe warum Musik zum Trainieren so sinnvoll ist
- Worauf Du bei Training mit Musik achten solltest
- Wann Du auf keinen Fall Musik beim Training hören solltest
- Welche Musik für Dein Training die richtige ist
Nach dem Lesen kannst Du zukünftig noch mehr von der Power der Beats für Dein Training profitieren und ganz gezielt Musik zum Trainieren einsetzen können. Vor allem weißt Du auch, welche Playlist Du für welches Workout einsetzen musst, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Auf der Eins geht´s los. 😉
6 gute Gründe warum Du Musik zum Trainieren hören solltest
Es gibt einige positive Aspekte vom Musikhören während des Trainings. Die einen wirken sich direkt, die anderen eher indirekt auf Dein Training aus. Alle der nachfolgend beschriebenen Aspekte wirken jedoch positiv auf die Qualität Deines Trainings und/oder Deine Leistung beim Training. Nimm Dir die folgenden positiven Argumente für die richtige Musik zum Trainieren deshalb zu Herzen.
1) Konstante Leistung und längerer Atem
Der Takt der Musik hilft Dir die nötige Konstanz in Deine Trainingsabläufe zu bringen. Das passiert auf unterschiedliche Weisen, je nach Trainingsart.
Beim Laufen ist vor allem die Möglichkeit entscheidend, die Musik zur Synchronisation mit Herz- und Schrittfrequenz sowie der Atmung zu synchronisieren. Hier agiert die Musik als fantastischer Pacemaker. Sie kann genutzt werden, um höhere Geschwindigkeiten zu halten oder aber auch um sich selbst einzubremsen, damit man seine Reserven nicht zu früh aufbraucht.
Auch beim Krafttraining ist eine gleichmäßige Belastung sinnvoll und kann durch die richtige Musik zum Trainieren verbessert werden. Diese hilft die Bewegungen und deren Geschwindigkeit gleichmäßiger zu gestalten, was mit dem richtigen Timing zu einer optimalen Belastungskurve führen kann. Mit den Beats von Musik lässt sich einfach deutlich besser das gewünschte Verhältnis vom konzentrischen (=überwindend) zum exzentrischen (=nachgebend) Bewegungsteil einhalten. Das ist besonders nützlich beim Kraftausdauer Training und beim Hypertrophie Training.
Sowohl beim Kraft- als auch beim Ausdauertraining führt der kontrollierte Leistungsabruf somit dazu, dass potentiell länger mehr Energie zum Abruf bereit steht.
2) Musik ermöglicht größere Kraftentwicklung
Mit der richtigen, motivierenden Musik sind viele Menschen in der Lage noch größere Kräfte zu entfalten, als ihnen das ohne Musik möglich wäre. Dies kann verschiedene Ursachen haben. So wurde in Studien zur Untersuchung psychosomatischer Auswirkung von Musik festgestellt, dass positiv assoziierte Musik beim Training zu einer gesteigerten Adrenalinausschüttung führt.
Eine weitere spannende Feststellung, die gemacht wurde ist, dass der Spannungszustand der Muskulatur direkt von der Art der Musik beeinflusst wird. Dies kann eine höhere Aktivierungsrate der Muskelfasern zur Folge haben.
Außerdem hat der bekannte Trainingswissenschaftler Professor Alexander Ferrauti von der Ruhr-Universität Bochum in Untersuchungen festgestellt, dass sich das Belastungs- und Schmerzempfinden des Körpers durch Musik signifikant herabsetzen lässt. Die Toleranz wird scheinbar hinaufgesetzt, weil die entsprechenden Rückmeldungen des Körpers durch die Überlagerung mit der Musik in Teilen ausgeblendet werden.
Das alles führt dazu, dass Du mit der richtigen Musik potentiell mehr Gewicht bei Deinem Training mit mehr Wiederholungen bewegen kannst. Oder auch, dass Du schneller längere Strecken laufen kannst. Die Musik treibt Dich also an und hilft Dir dadurch über Deine Schmerzgrenze hinaus zu gehen.
3) Musik vor dem Training taugt als Pre Workout Booster
Nimmst Du ab und zu vor dem Training einen Trainingsbooster ein? Wusstest Du, dass Du einige der positiven Wirkungen eines solchen Energy-Drinks auch mit der richtigen Musik auslösen kannst? Musik ist nämlich ein ganz natürlicher Energiebooster.
Positiv assoziierte Musik führt nämlich zum Wecken positiver Emotionen. Das wiederum führt eine Ausschüttung von Glückshormonen und damit eine Steigerung der Motivation herbei. Energiegeladene, schnelle Musik führt außerdem zu einer gesteigerten Ausschüttung von Adrenalin. Damit bist Du wacher, motivierter und konzentrierter…viele Dinge, die Du möglicherweise auch mit der Hilfe eines (anderen) Boosters erreichen willst. Alle diese Effekte lassen sich auch durch Musik hervorrufen und das alles ganz natürlich ohne irgendwelche Nebenwirkungen. Alles was Du dafür tun musst, ist ein zwei schnelle Lieder zu hören, die Du gerne hörst.
Damit ist die richtige Musik z.B. auch noch eine Möglichkeit, wie Du Dich am Abend nach der Arbeit noch zum Sport motivieren kannst.
4) Ungewünschte Ablenkungen können einfach ausgeblendet werden
Manchmal fällt es einem leichter und manchmal auch schwerer, sich zum Training aufzuraffen. Im zweiten Fall ist man oftmals besonders empfänglich für Ablenkungen jeder Art. Diese Ablenkungen führen zu einer schlechteren Konzentration, weniger Fokus auf das Training und damit unter Umständen auch schlechteren Übungsausführungen.
Wenn Du allerdings Musik zum Trainieren hörst, wird es Dir viel leichter fallen diese Ablenkungen auszublenden. Egal ob es andere Menschen, Tiere oder andere Geräuschquellen sind, wenn die Musik nur laut genug ist, holt Dich nichts so leicht aus Deinem Tunnel. In der Regel spricht einen mit Kopfhörern beim Training im Studio auch deutlich seltener jemand an. 😉
5) Musik sorgt für einen klaren Kopf beim Training
Ein klarer Kopf ist äußerst wichtig für ein effektives und sicheres Training. Nach einem langen und stressigen Tag bei der Arbeit ist das jedoch oftmals leichter gesagt als getan. Oft spuken einem noch alle möglichen Dinge im Kopf herum, die einen von einem guten und effektiven Training abhalten. Hier kann ein wenig Musik vor und während dem Training die überraschend einfache Lösung sein.
Positiv assoziierte Musik kann nämlich positive Erinnerungen und Gefühle aufrufen, die Dich dabei unterstützen können schnell in einen innerlich entspannten Zustand zu gelangen. Wenn Dir also das nächste Mal vor dem Training noch der Schädel brummt, weil Du nicht aufhören kannst über irgendwelche Probleme nachzudenken, weißt Du was zu tun ist. Setz einfach Deine Sport-Kopfhörer auf und lass Dir die ganzen schweren Gedanken von Deinen Lieblingstracks aus dem Kopf spielen.
6) Sie hilft dabei einfach(er) an die Grenzen zu gehen
Um bei Deinem Training regelmäßig schnelle Fortschritte zu machen, musst Du auch immer wieder an Deine persönlichen Leistungsgrenzen und darüber hinausgehen. Dabei kann Dir Musik helfen. Zum einen liegt das natürlich an der gesteigerten Motivation und dem Mehr an Adrenalin, das Du mit der richtigen Musik ausschütten kannst. Darüber hinaus ist jedoch auch sehr nützlich, dass auch erste Warnsignale des Körpers leichter ausgeblendet werden können. Natürlich haben diese ihren Sinn und Zweck, der Körper sendet sie jedoch recht früh. Mancher lässt sich bereits vom ersten Frühwarnsignal vom Weitermachen abhalten und kommt deshalb niemals auch nur in die Nähe seiner Leistungsgrenzen.
Wenn wir also Musik zum Trainieren hören, dann hilft uns das konstant und sauber zu trainieren, länger durchzuhalten und mehr Leistung zu bringen. Der Kopf bleibt frei, wir lassen uns von nichts ablenken und sind motiviert unser Bestes zu geben und in der Lage sogar über unsere Grenzen hinaus zu gehen. Das alles nur durch etwas Musik. Da fragt man sich schon ein wenig, warum einige Leute so viel Geld für teilweise wirkungslose Supplemente ausgeben (welche Supplemente trotzdem sinnvoll sind).
Worauf Du beim Training mit Musik achten solltest
Auch wenn Musik beim Training äußerst sinnvoll sein kann, kann sie in bestimmten Situationen auch Nachteile haben, wenn Du nicht genau weißt, was Du tust. Aus diesem Grund solltest Du einige Dinge beachten, damit Du optimal vom Einsatz von Musik zu Deinem Training profitieren kannst ohne unter ihren Nachteilen zu leiden.
Ganz wichtig ist es, dass Du beim Training immer auf die Signale Deines Körpers hörst und diese nicht ignorierst. Mit Musik ist es potentiell leichter die Warnsignale Deines Körpers auszublenden. In einem gewissen Rahmen ist dies absolut in Ordnung, da es Dir ermöglicht noch etwas mehr an Leistung abzurufen. Sobald Du aber völlig aufhörst auf diese Warnsignale zu achten kann es sein, dass Du Dich überanstrengst und Deinen Bewegungsapparat damit überforderst. Dadurch steigt auch die Verletzungsgefahr beim Training deutlich an.
Außerdem sollten die Sauberkeit und Stabilität bei der Übungsausführung immer an erster Stelle stehen. Ein guter Sportler weiß, dass der Grundsatz eines effektiven und gesunden Trainings immer „Form vor Gewicht“ bzw. „Form vor Geschwindigkeit“ lauten muss. Wenn Du von Musik motiviert und aufgeputscht bist, dann kann es aber schon mal passieren, dass Du übermotiviert bist und meinst noch mehr Leistung bringen zu müssen. Darunter leidet dann häufig die Form. Achte darauf, dass Dir das nicht passiert.
Grundsätzlich rate ich davon ab in unbekannten, anspruchsvollen und potentiell gefährlichen Situationen während des Sports Musik zu hören. Die Möglichkeit wichtige Dinge wahr zu nehmen und Dich dadurch zu schützen ist immer wichtiger als die Chance etwas mehr Leistung abzurufen.
Das bedeutet, dass Du in den folgenden Fällen auf die Musik zum Trainieren lieber verzichten solltest:
- Du führst anspruchsvolle neue Übungen oder Techniken aus, bei deren Ausführung Du Dich noch nicht wirklich sicher fühlst
- Die Wege auf denen Du unterwegs bist sind stark frequentierten und es ist wichtig, dass Du Dein Umfeld aktiv wahrnimmst (z.B. überall wo auch Fahrzeuge fahren)
- Du trainierst mit sehr hohem Gewicht im Grenzbereich, wo jedes Feedback Deines Körpers extrem wichtig ist
- Im Zusammenhang mit Musik hast Du bereits Leistungseinbußen festgestellt, weil Du Dich nicht richtig auf die Ausführung konzentrieren kannst
Du solltest Musik auch nicht dazu einsetzten, um mit Muskelkater trainieren zu können. Hier blendest Du ganz bewusst die (wichtigen) Warnsignale Deines Körpers aus. Selbst, wenn Du Dich so durch Dein Workout geschummelt bekommst, dann wirst Du am Ende keine Fortschritte machen. Du wirst nur noch mehr Muskelkater bekommen und Dich dann fragen, was Du gegen den Muskelkater tun kannst.
Wenn Du das alles beherzigst, solltest Du bei Deinem Training mit Musik auf der sicheren Seite sein.
Ja nachdem wie erfahren ist musst Du vielleicht nicht völlig auf Deine Musik verzichten, sie sollte aber dann immer deutlich im Hintergrund stehen, damit Du Deinen Körper und Dein Umfeld bewusst wahrnehmen kannst. Im Zweifel bleibt die Musik eben aus.
Und selbst wenn Du in Situationen trainierst, wo Du keine Musik hören solltest, so kannst Du sie noch immer nutzen, um Dich vor Deinem Training und/oder in Deinem Warmup zu pushen. 🙂
Wie Du die richtige Musik für Dein Training findest
Die vielen Vorteile davon, die richtige Musik zum Trainieren zu hören, sollten Dir jetzt ausreichend bekannt sein. Auch über mögliche Risiken und Gefahren solltest Du Bescheid wissen. Doch eine entscheidende Frage ist noch offen: Welche Musik ist eigentlich die richtige für Dein Training?
Zuerst kann man generell sagen, dass es vor allem wichtig ist, dass Du Dir Musik aussuchst, die Dir gut gefällt und an der Du Spaß hast. Lieder mit denen Du positive Emotionen in Verbindung bringst sind optimal geeignet.
Grundsätzlich kann man auch sagen, dass schnellere Musik in der Regel besser geeignet ist als langsame. Sie pusht Dich mehr und ruft eher Deine Motivation und nützliche Gefühle wie Kraft, Ausdauer und Willensstärke auf den Plan. Ein schneller Rhythmus hilft Dir außerdem dabei im Takt zu bleiben und über Deine Grenzen hinaus zu gehen. Ist die Musik zu langsam kann sie Dich ausbremsen. Zu schnell sollte es allerdings auch nicht sein, da Du sonst Gefahr läufst Dich zu überfordern. Spätestens 1-2 Tage nach dem Training stellst Du aber fest, wenn die Musik zu schnell war.
Darüber hinaus hängt es vor allem davon ab, was für eine Art des Trainings ansteht. Je nachdem kannst Du Dir dann vorab eine Playlist zusammenstellen.
Die beste Musik für Dein Krafttraining
Beim Kraft- oder Intervalltraining solltest Du in den Pause bzw. langsameren Teilen eher entspannte Musik mit einem langsamen Beat wählen und zu den Arbeitssätzen bzw. den Belastungsintervallen schnelle Tracks wählen, die Dich richtig anheizen.
Die richtige Musik für Dein Ausdauertraining
Für längere Ausdauerläufe solltest Du Deine Musik möglichst gleichmäßig auswählen, was das Tempo angeht. Du wirst feststellen, wie Du Dich recht schnell mit dem Beat synchronisierst. Versuch also einen Beat auszuwählen, der in Deinem gewünschten Geschwindigkeitsbereich liegt. Um den richtigen zu finden, musst Du ein bisschen ausprobieren. Bei kürzeren Läufen würde ich bei ca. 150-160 BPM anfangen den richtigen Takt zu finden. Wenn die Strecke etwas länger und das Tempo etwas langsamer wird, wirst Du vielleicht bei 140-150BPM eher fündig.
Gerade für ein intensives Intervall Training, wie etwa ein Tabata Workout bietet es sich an, sich bereits im Voraus die richtigen Musikstücke auszusuchen und diese zu einer passenden Playlist zusammenzubasteln bzw. zu schneiden. Es gibt inzwischen auch Apps, die den Switch von beruhigenden Klängen zu anheizender Musik für Dich übernehmen können.
Dein Fazit zur Musik beim Training
Wer darauf verzichtet die richtige Musik zum Trainieren zu nutzen, der verzichtet auch auf zahlreiche Vorteile der musikalischen Trainingsuntermalung. Die Ausrede der Unwissenheit zählt ab jetzt für Dich nicht mehr. Denn Du kennst jetzt die Vorteile der richtigen Trainingsmusik und weißt, worauf Du achten musst, um maximal davon profitieren zu können.
Alles was Du jetzt noch tun musst ist, Dir die passende Playlist für Dein nächstes Training zusammen zu stellen, Deine Kopfhörer aufzusetzen und loszulegen.
Am besten besorgst Du Dir ein paar gute In Ear Sportkopfhörer, falls Du noch keine hast, die halten beim Training dann auch richtig.
Viel Spaß bei Deinem Training (mit Musik)!
Und vergiss nicht: Deine Fitness ist Deine Gesundheit
Wie immer ein ziemlich cooler Artikel. Ich hab ja so meine Lieblingsplaylist fürs Training, da sind Lieder dabei, die mich echt abheben lassen 😉
Wenn du Lust hast, schick mal ne Mail, dann sende ich dir den Link zu meiner Light Weight Baby Playlist auf spotify.
„Light Weight Baby Playlist“? Wenn die bei Spotify genauso heißt finde ich die auch! 😀