Extrem früh morgens aufstehen – Das vier Uhr Experiment

Extrem früh morgens aufstehen – Das 4 Uhr Experiment

Zum Jahreswechsel habe ich mir als Experiment überlegt, einige Wochen lang extrem früh morgens aufzustehen. Das schwirrt mir jetzt schon seit einigen Monaten im Kopf herum und mit der Veröffentlichung dieses Artikels bin ich gerade dabei es umzusetzen.

Die Idee hat sich im Prinzip als Folge aus dem morgens trainieren entwickelt. Über ein Jahr mache ich das mit dem Frühsport jetzt und die Vorteile haben mich dazu verleitet am Ball zu bleiben. Jetzt will ich noch einen draufsetzen und zukünftig bereits um vier Uhr und damit bereits extrem früh morgens aufstehen.

„Der Typ ist doch verrückt“, magst Du Dir vielleicht jetzt denken. Wahrscheinlich ist da auch etwas dran. Wer steht schließlich freiwillig um so eine Uhrzeit auf? In diesem Artikel will ich Dir erklären, was ich vorhabe und was ich mir dadurch erhoffe.

 

Das 4 Uhr Experiment – Was ich genau vorhabe

Der Name sagt es, glaube ich schon recht gut voraus. Ich habe vor in den kommenden Wochen unter der Woche bereits um vier Uhr morgens aufzustehen. Die Vorstellung ist aktuell für mich auch noch etwas gruselig, da früh morgens aufstehen noch nie eine meiner Lieblingsaktivitäten war.

Aktuell stehe ich wochentags um etwa 05:30-06:00 auf, um direkt, ohne Frühstück, nach dem Aufstehen zum Training und danach zur Arbeit zu gehen. Auch das habe ich mir übrigens erst vor einem Jahr angewöhnt. Nach der Arbeit komme ich nach Hause, esse und entspanne mich ein wenig, bevor ich mich dann meinen nebenberuflichen Aktivitäten, rund um Fitvolution und die FiBloKo und/oder sozialen Aktivitäten widme.

Zukünftig will ich also ausprobieren, wie es ist, noch anderthalb bis zwei Stunden früher aufzustehen. Diese zusätzliche Zeit am Morgen will ich dafür nutzen, ganz fokussiert, an meinem Nebengewerbe zu arbeiten. Sprich, ich werde nach meinem Morgenritual eine Kleinigkeit frühstücken und mich dann drei 25minütige Zeitboxen an vorher fest definierten Themen rund um diesen Blog und das FiBloKo-Event beschäftigen. Dabei nutze ich die Pomodoro-Technik, die ich unter anderem in meinem Artikel über Selbstmotivation beschreibe.

 

Extrem früh morgens aufstehen – Gründe/Argumente für mein Experiment

Jetzt fragst Du Dich wahrscheinlich, warum um alles in der Welt ich mir das antun will. Ich gebe zu, dass ich nicht nur Vorteile in dieser weiteren Umstellung meines Tagesrhythmus sehe. Jedoch glaube ich, dass es potentiell eine ganze Menge Vorteile gibt, meinen Tag zukünftig auf diese Weise zu beginnen. Welche das sind, will ich Dir nachfolgend kurz näher bringen.

Mit was Du in den Tag startest, entscheidet über die Richtung Deines ganzen Tages. Am frühen Morgen stellst Du bereits die Weichen für den ganzen Tag. Diese Weichen will ich einfach bestmöglich stellen.

 

Einige extrem erfolgreiche Menschen stehen sehr früh auf

Ich orientiere mich gerne an den Gewohnheiten erfolgreicher Menschen. Es gibt zahlreiche erfolgreiche Unternehmer, die extrem früh aufstehen. Auch sprechen einige Studienergebnisse dafür, dass Frühaufsteher statistisch die erfolgreicheren Menschen sind.

Das ist auch ein zentrales Learning, dass ich aus Tools der Titanen von Tim Ferris* gezogen habe.

 

First Things First – zuerst tun, was einem am wichtigsten ist

Seit ich das Buch The one thing* gelesen habe, habe ich noch immer jeden Tag Dinge auf meiner To-do-Liste stehen. Eine Sache hat hierbei jedoch absolute Priorität. Egal wie gut oder schlecht ein Tag gelaufen ist, wenn ich diesen einen Punkt abhake weiß ich, dass ich an diesem Tag etwas für mich Wichtiges geschafft/getan habe.

Jetzt stell Dir vor, wie Du diese eine Sache schon am frühen Morgen, vor allen anderen Dingen, erledigt oder zumindest angefangen hast. Die Sonne ist noch nicht einmal aufgegangen aber Du hast schon Deinen ersten Sieg eingefahren. Ich schaffe das und mein Training jetzt, bevor ich am Morgen zur Arbeit fahre.

Nach der Arbeit bin ich aktuell oft platt und  nicht mehr sehr motiviert. Klar gibt es dafür Lösungen, wie die, welche ich in meinen Artikeln „Wie motiviere ich mich?“ oder „Wie Du Dich am Abend nach der Arbeit noch zum Sport motivierst“ vorstelle. Aber die Vorstellung, diese Motivation an schweren Tagen nicht mehr aufbringen zu müssen und abends einfach nur noch entspannen zu können, finde ich sehr reizvoll.

 

Keine Ablenkungen von der Arbeit

So früh morgens schon zu arbeiten hat einen extrem großen Vorteil: Das macht sonst fast niemand. Entsprechend lenkt Dich auch noch nichts und niemand von Deiner Arbeit ab.

Du kannst also voll konzentriert an einer Sache arbeiten, ohne zwischendurch gestört zu werden. Es beschwert sich auch niemand, wenn Du für 25 Minuten Deine Playlist anwirfst und einfach einen Task abarbeitest und überhaupt nicht ansprechbar bist. Ich gehe super fokussiert manchmal fast schon in eine Arbeitstrance.

Extrem früh morgens aufstehen und fokussiert arbeiten

Am frühen Morgen, mit den richtigen Beats auf den Ohren lenkt mich nichts ab. Ich bin dann wie ein Pferd mit Scheuklappen!

Damit Du jederzeit in höchster Qualität Deine Lieblingsmusik hören kannst,  empfehle ich Dir übrigens Amazon Music unlimited* für 30 Tage kostenlos auszuprobieren, falls Du es noch nicht kennst.

 

Mehr Fokus auf das Wesentliche

Du denkst jetzt vielleicht, das Gegenteil ist der Fall, doch ich bin davon überzeugt, dass Du durch das extra frühe Aufstehen automatisch viel stärker auf das Wesentliche fokussiert bist und genau daran arbeitest. Du weißt sicher, dass Fokus Deine Superkraft ist. Wenn Du also die Gelegenheit hast, diese noch besser zu nutzen, solltest Du das tun.

Warum Du in diesem Szenario am frühen Morgen meiner Meinung nach leichter fokussiert bist, hat einen einfachen Grund: Du bist extra früher aufgestanden, um etwas damit zu erreichen. Wenn Du jetzt Deine Zeit verschwendest, hast Du Dich völlig umsonst aus dem Bett gequält. Du nimmst stattdessen also direkt den Drive Deines Morgenrituals mit und tust das, was Du wirklich tun willst.

 

Länger wach vor dem Training

Nicht nur für die Arbeit an meinem Nebengewerbe und meinen anderen Zielen, sondern auch für mein Training  erhoffe ich mir durch das noch frühere Aufstehen einige Vorteile.

Über die optimale Trainingszeit lässt sich lange diskutieren. Fakt ist jedoch, dass das Training am Morgen neben seinen Vorteilen auch einige Nachteile mit sich bringt. Wenn Du nun vor dem Training bereits eine Weile wach bist, dann lassen sich hierdurch einige dieser Nachteile ein Stück weit abschwächen.

Wenn Du vor dem Training schon etwas länger wach bist, sind auch Deine Muskeln (zumindest theoretisch) schon etwas leistungsfähiger. Bei mir ist es definitiv so, dass ich abends mehr Gewicht bewegen kann, als am Morgen. Wenn Du nun Muskelmasse aufbauen willst, spielt das bewegte Gewicht hierfür auch eine entscheidende Rolle.

Zusätzlich sinkt auch das Verletzungsrisiko, wenn Du Dir, Deinem Gehirn und Deinem ganzen Körper vor dem Training einige Zeit gibst, um wirklich wach zu werden. Gerade beim Muskelaufbau-Training mit schweren Gewichten, ist die Verletzungsgefahr nicht zu unterschätzen.

 

Extrem früh morgens aufstehen – Was dagegen spricht

Bei allen Vorteilen, will ich jedoch auch klarstellen, dass es durchaus potentiell auch einige Nachteile haben kann, so früh morgens aufzustehen und auf diese Weise Deinen Tag zu strukturieren. Diese solltest Du nicht außer Acht lassen, falls Du das auch einmal versuchen möchtest. Wie gesagt, ist das ein Experiment und ich weiß selbst noch nicht genau, wie gut ich damit zurechtkommen werde.

Es gibt beispielsweise einige Untersuchungen, welche die Vermutung nahe legen, dass es nicht sinnvoll oder gesund (für die Psyche) ist, regelmäßig so früh aufzustehen. Ich bin immer wach, bevor die Sonne aufgeht. Die meiste Zeit des Jahres bin ich sogar mit dem Training fertig, bis es endlich hell wird. Auf manche Menschen kann sich dieser Umstand wohl negativ auswirken.

Dann gibt es noch die Forschung zu den sogenannten Chronotypen, die sagt, dass jeder eine biologische Veranlagung hat, welche Schlafzeiten für ihn die richtigen sind. Ich habe die starke Vermutung, dass ich eher den Eulen zuzuordnen bin. Dies sind eigentlich die Langschläfer. Wenn ich also gegen meine innere Uhr arbeite, werde ich damit insgesamt unproduktiver, ungesünder oder unglücklicher? Gibt es diese biologische Veranlagung wirklich und wie stabil ist diese tatsächlich? Auf jeden Fall Dinge, die man im Kopf und im Auge behalten sollte.

Extrem früh morgens aufstehen – Lerche oder Eule was bist Du

Lerche oder Eule – was bist Du?

Ein ganz wesentlicher Punkt ist die soziale Interaktion. Wenn ich um vier Uhr aufstehe, muss ich strikt zwischen 21 und 22 Uhr ins Bett. Ich brauche meine sechs Stunden Schlaf, wenn ich gesund schlafen, erholt und damit leistungsfähig sein möchte. Das lässt mir nicht mehr viel Zeit dafür, am Abend unter der Woche noch Zeit mit Freunden zu verbringen. Andererseits war ich auch bisher unter der Woche abends nur sehr selten länger als 22 Uhr unterwegs. Am Wochenende werde ich zudem länger schlafen, um mich hier nicht für gemeinsame Abendaktivitäten zu disqualifizieren.

 

Mein Fazit zum extrem früh aufstehen Experiment

Wie Du siehst gibt es einige Dinge, die dafür sprechen, das mit dem extrem früh Aufstehen zumindest einmal auszuprobieren. Die möglichen Nachteile sollten dabei jedoch bedacht und beobachtet werden. Ich bin gespannt, wie es sich entwickelt bei mir entwickelt. Ich werde voraussichtlich in einigen Monaten in einem weiteren Artikel über meine Erfahrungen verfassen.

Wie gesagt, ist das ein Experiment und ich kann mir durchaus vorstellen, meinen Tagesablauf noch einmal grundsätzlich umzustellen werde. Ich glaube jedoch, dass diese Maßnahme mir dabei helfen kann, meine Ziele noch schneller und effektiver zu erreichen.

Hast Du so etwas schon einmal versucht? Wie sind Deine Erfahrungen? Könntest Du Dir vorstellen, das einmal auszuprobieren? Schreib mir gerne einen Kommentar.

Falls es Dich interessiert, kannst Du mir auch auf meinem Instagram-Kanal folgen. Dort werde ich alles ein wenig dokumentieren, noch einmal erklären und auch Fragen beantworten.

 

Viele Grüße

SigJahn2

Und vergiss nicht: Deine Fitness ist Deine Gesundheit!

 

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12 Kommentare

  1. Das klingt ja nach einem sehr interessanten Experiment – ich bin schon total gespannt, was Du nach einigen Monaten berichtest. Oft lese ich in Blogs, dass jemand empfiehlt, „früher“ aufzustehen und damit z.B. 7 Uhr früh meint – da ich auch vor 6 Uhr aufstehen muss, empfinde ich 7 Uhr schon fast als ausschlafen. 4 Uhr ist aber auch für mich echt früh 😉
    Liebe Grüsse
    Ariana

    • Hallo Ariana,
      ich finde, um 6 Uhr aufzustehen, das ist noch okay für die meisten Leute. Wenn ich jetzt aber jemandem erzähle, dass ich um vier Uhr aufstehe, halten mich die meisten Menschen für total bekloppt.
      In meiner aktuellen Situation habe ich mich dennoch dazu entschlossen und bisher läuft es auch überraschen gut! 🙂
      Liebe Grüße
      Jahn

  2. Hallo Jahn,
    völlig verrückt in meinen Augen, noch dazu wo du eine Eule bist. Aber gut, deshalb schreibst du ja auch „Experiment“. Bin gespannt wie es ausgeht.
    Wie geht es dir eigentlich um die Mittagszeit herum, hast du da ein Tief ? Das ist immer mein größtes Problem bei solchen Experimenten.
    Und übrigens: Schreib nicht Langschläfer. Das gibt den Eulen ein negatives Gefühl – dabei schlafen sie ja auch nicht länger, sondern nur später. Was ich übrigens den Lerchen immer entgegenhalte: Ich arbeite noch, wenn du (fauler Sack) schon schläfst.

    Beste Grüße
    Kay

    • Hallo Kay,

      ja ein Experiment wird es wohl auch bleiben, obwohl ich bislang wirklich gute Ergebnisse erzielt habe.
      Ein Tief habe ich mittags tatsächlich nicht bzw. erst gegen 16 Uhr aber das ist mit einem großen, dritten Kaffee recht gut zu überwinden. 😉
      Ich habe das mit dem Langschläfer gar nicht negativ gesehen. So schlafe ich ja selbst lieber lange und als faul würden mich wohl die wenigsten bezeichnen.
      Ich gehe davon aus, dass das bei Dir genauso ist. 🙂

      Viele Grüße
      Jahn

  3. Früh morgens aufstehen ist das beste was man tun kann, wenn man ein wichtiges Ziel hat, was man erreichen möchte und nicht gestört werden will bei den Dingen die dafür zu tun sind.
    Es muss natürlich nicht immer um 4 Uhr sein, aber manchmal genügt es schon 30 Minuten früher aufzustehen und die wichtigste Aufgabe des Tages zu erledigen oder sich einfach mal Zeit für sich zu nehmen und z.B zu meditieren, oder eine kleine Runde Sport zu machen.
    Cooler Artikel Jahn!

    • Hallo Andrea,

      es funktioniert wirklich sehr gut und ich schaffe richtig viel. Ich merke jedoch, dass mein Körper eigentlich einen anderen Rhythmus möchte.
      Ich werde das noch einige Wochen beobachten und mich dann entscheiden, wie lange ich das so durchziehe oder ob und wie ich es anpassen kann.

      Liebe Grüße
      Jahn

  4. Hallo Jahn,
    ein sehr interessantes Thema und schön, dass du das mal als Experiment durchführst. Ich bin auf deine Erfahrungen gespannt.
    Ich selbst gehe unter der Woche gegen halb 11 ins Bett und stelle mir den Wecker auf kurz vor 6. So bin ich ca. eine viertel Stunde vor dem Rest der Familie wach. Diese Zeit nutze ich für eine kleine Meditation und Atemübungen. Wie du richtig schreibst bestimmt der Start in den Tag sehr oft auch wie der Tag läuft.

    Liebe Grüße
    Harry

    • Hallo Harry,

      einige Dinge lohnt es sich einfach einmal auszuprobieren. Bislang läuft es auch wirklich gut. Ich denke zwar nicht, dass ich das dauerhaft beibehalten werde, die Erfahrung ist jedoch sicher wertvoll.
      Ein Morgenritual, wie Du es beschreibst, halte ich ebenfalls für ein extrem sinnvolles Tool. Der richtige Start in den Tag ist einfach Gold wert! 🙂

      Liebe Grüße
      Jahn

  5. Die Idee ist total crazy, aber sie hat was!! Ich hätte auch gerne eine Stunde, die ich völlig ungestört für mich sein kann. Doch dann müsste ich meine Schlafzeit reduzieren. Ich weiss allerdings nicht, ob mir das langfristig gut tun.
    Mich würde das Ergebnis deines Experiments interessieren.

    • Hi Torsten,

      das Ergebnis des Experiments war einige Wochen ziemlich positiv, bis die ganze Corona-Geschichte so richtig losging.
      Dadurch hat sich in meinem Leben einiges verändert. Unter gleichbleibenden Bedingungen hätte ich es wohl noch einige Monate länger durchgezogen.
      Weniger schlafen solltest Du dafür jedoch nicht. Es geht mir immer darum, wie Du im Rahmen Deiner Möglichkeiten Deine Zeit optimal einteilen und nutzen kannst.

      Viele Grüße
      Jahn

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