Ich treffe immer wieder Menschen, die sich Ziele setzen und sie einfach nicht erreichen. Diese Ziele können sogar wirklich ernst gemeint und es können scheinbar auch richtig S.M.A.R.T. formulierte Ziele sein. Trotzdem fehlt diesen Leuten einfach irgendwie der Antrieb, wirklich längerfristig die notwendigen Schritte zu gehen. Letztlich versuchen sie es trotzdem und sind dann frustriert, weil sie es nicht schaffen und wissen gar nicht so recht warum.
Der Hintergrund, warum diese Menschen scheitern ist meist ganz einfach der, dass sie es eigentlich gar nicht wirklich schaffen wollen. Dabei rede ich noch nicht einmal von einem bewussten oder rationalen Wollen. Das existiert bei den meisten durchaus. Ansonsten würden sie sich schließlich so ein Ziel überhaupt nicht setzen.
Das wovon ich hier spreche ist, dass diesen Menschen häufig ein klares Warum fehlt. Ihnen fehlt etwas, das sie aus ihrem inneren heraus antreibt, ihr Ziel zu erreichen. Das kann entweder daran liegen, dass sie es in Wahrheit wirklich gar nicht wollen, oder dass sie sich noch nicht genug damit beschäftigt haben warum. Das äußert sich dann darin, dass sie keine Zeit für Sport finden oder ihrem Heißhunger auf Süßes nachgeben und sich dadurch ihre Ziele zu verhageln.
Mit diesem Artikel will ich Dir dabei helfen zu verstehen, wieso Du Dir bisher auf dem Weg zu Deinen Zielen vielleicht unnötig schwer getan hast. Ich möchte Dir den Unterschied zwischen bewussten, rationalen Gründen und einem wahren, emotional starken Warum liegt. Du sollst verstehen, was ein wirklich gutes Warum ausmacht und auch in der Lage zu sein, Dein Warum zu finden, das Dich auf dem Weg zu Deinem Ziel antreibt.
Wenn Du auch hin und wieder oder vielleicht sogar häufiger an Deinen Zielen gescheitert bist, dann solltest Du Dir die Zeit nehmen, diesen Artikel zu lesen und Dich mit ihm zu beschäftigen.
Zu wissen warum heißt nicht zu wissen Warum
Wenn Du Dir ein Ziel gesetzt hast, dann wirst Du hoffentlich auch eine Antwort auf die Frage haben, warum Du das Ziel erreichen möchtest. Die entscheidende Frage ist, wie viel Power in dieser Antwort steckt. Es kommt tatsächlich weniger darauf an, ob eine Antwort bewusst, rational und erwünscht ist. Letztlich kommt es darauf an, wie viel emotionaler Bezug hinter der Antwort steckt, wenn Du etwas wirklich erreichen willst.
Schwache Antworten auf die Warum-Frage
Um das ganze direkt einmal etwas plastisch zu machen möchte ich Dir anhand eines häufigen Ziels mit den typischen ersten Antworten zeigen, wie unterschiedlich diese sein können. Das sind jeweils Antworten von Personen, die sich das Ziel gesetzt haben, 10 Kilo und mehr an Gewicht zu verlieren.
- Mein Arzt hat gesagt ich sollte abnehmen.
- Mein Mann/ Meine Frau hat gesagt ich soll abnehmen.
- Weniger zu wiegen ist einfach gesünder.
- Ich möchte wieder besser aussehen.
Diese Antworten sind alle auf den ersten Blick keine guten Antworten. Wenn jemand auf der Basis eines solchen Warum versucht hat seine Ziele zu erreichen verwundert es Dich sicherlich auch nicht, dass er es noch nicht geschafft hat oder? Das heißt jedoch nicht, das sich dahinter nicht Gründe verbergen, die in der Lage sind einen starken emotionalen Bezug zu schaffen. Dazu komme ich aber später.
Bessere Antworten auf die Warum-Frage
Etwas bessere (wenn auch bei weitem nicht perfekte) erste Antworten auf die Warum-Frage wäre beispielsweise die folgenden:
- Ich fühle mich unattraktiv und möchte mich selbst wieder gern im Spiegel ansehen können.
- Ich möchte gesünder werden, um länger und besser zu leben und mehr Zeit mit meinen Kindern zu haben.
Du merkst sicher, wie diese Antworten direkt mehr Power haben oder? Wenn Du eine solche Antwort hast, dann bist Du Deinem Ziel schon deutlich näher als die Menschen mit den ersten Beispielen. Deshalb ist es wichtig, dass Du Dein wahres Warum herausfindest, wenn Du Deine Ziele erreichen willst.
Klar, kleinere Ziele kannst Du auch so mit etwas Planung und Disziplin erreichen. Wenn Du aber ein für Dich persönlich wirklich großes Ziel ansteuerst, dann brauchst Du einen stärkeren Antrieb dahinter und dabei hilft Dir eine Antwort mit emotionaler Power.
Aus diesem Grund ist eine der ersten Fragen, die ich jemandem stelle, der zu mir kommt weil er ein Ziel erreichen möchte „Warum?“.
Was ein gutes Warum ausmacht
Wenn Du nun auf der Suche nach Deinem Warum bist, dann gibt es einige Dinge, die eine gute Antwort ausmachen. Natürlich folgt das Ganze keinen festen Regeln und letztlich solltest Du selbst am ehesten beurteilen können, ob Deine Antwort genug Power hat, um Dich zu Deinem Ziel zu ziehen. Um Dir das Ganze jedoch ein wenig einfacher zu machen schlage ich Dir nachfolgend einige Kriterien vor, anhand derer Du Deine Antwort und auch die von anderen auf die Warum-Frage objektiv besser einschätzen kannst. Achte einfach auf die folgenden Dinge:
- Eine gute Antwort ist in der Regel länger, konkreter und detaillierter
- Aus der der Antwort wird ein starker emotionaler Bezug deutlich
- Die Antwort hat auch einen starken Innenbezug und verweist nicht nur nach außen
- Die Antwort ist auch positiv zum Ziel hin gerichtet
Wenn alle diese Kriterien zutreffen, kannst Du Dir ziemlich sicher sein, dass Du eine gute Antwort darauf gefunden hast, wieso Du Dein Ziel und ausgerechnet dieses Ziel erreichen möchtest. Das gibt Dir eine stabile Basis und hilft Dir dabei, die nächsten Schritte zu gehen, wie etwa die richtigen Gewohnheiten zu erschaffen.
Wie Du Dein Warum herausfindest
Ich hoffe Du hast verstanden, wie wichtig es ist, einen starken Drive zu Deinen Zielen zu haben. Die richtige Antwort auf die Warum-Frage zu finden spielt dabei eine zentrale Rolle. Wenn das bis jetzt für Dich alles plausibel war, dann fragst Du Dich nun vielleicht, wie Du denn Dein persönliches Warum am besten herausfinden kannst. Dafür will ich Dir in diesem Abschnitt eine ganz einfache Strategie an die Hand geben.
Du kannst die folgende Übung entweder allein mit Dir selbst machen oder Du suchst Dir einen guten Freund, dem Du vertraust und der bereit ist, Deiner wahren Antriebsfeder auf den Grund zu gehen.
Als Ausgangssituation brauchst Du ein großes und klares Ziel, das idealerweise den S.M.A.R.T.-Regeln folgt. Wenn Du noch kein klares Ziel hast, dann beschäftige Dich erst noch einmal mit dem Thema Zielformulierung. Wenn Du ein klares Ziel hast, das Du erreichen möchtest, dann stelle Dir die Warum-Frage: Warum willst Du dieses Ziel erreichen?
Egal, ob Du einen Marathon laufen, 10 Kilo abnehmen, 5 Kilo Muskeln aufbauen, einen Sixpack bekommen oder den Mount Everest besteigen möchtest, eine gute und klare Antwort auf diese Frage bringt Dich Deinem Ziel ein ganzes Stück näher.
Hinterfrage Deine eigene Antwort
Nimm die erste Antwort die Dir einfällt und überprüfe sie nach den Kriterien, die ich vorher aufgeführt habe. Frag Dich vor allem, wie stark Deine Antwort dafür sorgt, dass Du jetzt sofort etwas tun möchtest, um Deinem Ziel näher zu kommen. Anschließend solltest Du Deine Antwort genauer hinterfragen.
Überlege Dir genau, warum Du dieses Ziel unbedingt erreichen möchtest. Warum hast Du Dir genau dieses Ziel gesetzt und kein anderes? Was hat Dich dazu veranlasst, Dir genau dieses Ziel zu setzen? Was wird Dich dazu antreiben, dass Du dieses Ziel unter allen Umständen verfolgen wirst? Ist das wirklich dar Grund, warum Du Dein Ziel erreichen willst?
Geh in die Tiefe
Im nächsten Schritt solltest Du auf Deine Antwort die Warum-Frage stellen. Wenn Du gesagt hast Du willst abnehmen, um besser beim anderen Geschlecht anzukommen, frag Dich warum Du das willst und was dahinter steckt. Wenn Du einen Marathon laufen möchtest, um Dir selbst und Deinen Freunden etwas zu beweisen, dann frag Dich warum.
Meistens kommst Du auf diese Weise übrigens schnell von einer schlechten zur richtigen Antwort, wenn Du nur tief genug bohrst. Hinterfrage jedes Warum immer wieder mit einem weiteren warum, bis die emotionale Bedeutung Deiner Antwort groß genug wird, dass Du das Gefühl hast, dass es sich dafür lohnt zu kämpfen.
Schreib Deine Antwort auf
Wenn Du das Gefühl hast, Du hast die richtige Antwort gefunden, dann schreib sie auf. Generell ist es hilfreich, Deine Ziele aufzuschreiben, wenn Du sie erreichen willst. Das haben inzwischen einige Studien gezeigt (z.B. die Studien von Prof. Dr. Gail Matthews zur Zusammenfassung seiner Zielforschung).
Ich bin außerdem davon überzeugt, dass es sehr sinnvoll ist, auch Dein Warum aufzuschreiben. Das gilt besonders, wenn Du Dich erst auf die Suche danach machen musstest. Das hilft Dir, es Dir immer wieder vor Augen zu führen, warum Du wirklich auf dem Weg bist, den Du eingeschlagen hast.
Wiederhole sie regelmäßig
Steter Tropfen höhlt den Stein. Wenn Du Dein Ziel und warum Du es erreichen möchtest aufgeschrieben hast und es dann einfach in eine Schublade legst, verschenkst Du eine Menge Potential. Wenn Du Dir aber immer wieder und wieder bewusst machst, wo Du hin willst und warum Du das möchtest, dann sagst Du Deinem Unterbewusstsein, dass Du es wirklich willst und es wird Dich dabei unterstützen es (schneller) zu erreichen.
Du kannst auch zum Beispiel Dein Ziel mit Deinem Warum in Dein Morgenritual einbauen und Dir beides jeden Morgen wieder ganz gezielt bewusst machen und Dir vorstellen, wie es ist wenn Du Dein Ziel erreicht hast. Ich selbst mache das mit meinen großen Zielen regelmäßig so.
Fazit
Ich hoffe Du hast verstanden, wie wichtig es ist, nicht nur ein gutes Ziel zu haben, sondern auch seine Gründe hinter diesem Ziel zu kennen. Vielleicht konnte ich Dir ja auch helfen, Dein eigenes Warum zu finden und dadurch Deinem Ziel noch leichter und noch schneller näher zu kommen.
Wenn Du diese Schritte gegangen bist, dann hast Du auf jeden Fall ein gutes Ziel mit einem starken Antrieb dahinter und einigen inneren Antrieb, für den Du auch nicht immer und immer wieder Deine eigene, (vermeintliche) Faulheit überwinden musst.
Du kannst auf diese Weise auch sehr gut Deinen Freunden helfen, ihr Warum zu finden. Der eine oder andere wird Dir sicher dankbar sein. Wenn Du jemanden kennst, dem dieser Artikel helfen könnte, mit seinen Zielen weiterzukommen, dann leite ihn unbedingt weiter.
Ich hoffe der Artikel hat Dir geholfen und gefallen und Du schaust bald einmal wieder auf unserem Blog vorbei. Folge uns am besten direkt auf Facebook und trag Dich für unseren Newsletter ein, damit Du keine neuen Artikel verpasst.
Viele Grüße
Und vergiss nicht: Deine Fitness ist Deine Gesundheit.