Was sind Superfoods? Acai, Chiasamen, Hanf und die Gojibeeren hast Du sicherlich schon mal im Zusammenhang mit dem Begriff Superfood gehört. Doch was genau sind denn eigentlich Superfoods? Sind Superfoods einfach nur teuer oder haben sie tatsächliche eine positive Wirkung auf Deinen Körper? Die Antworten auf diese Fragen findest Du hier. Zusätzlichgibt es eine Liste mit Superfoods, die Du in fast jedem Einkaufsladen oder sogar in deinem eigenem Garten findest ohne dafür unendlich viel Geld ausgeben zu müssen.
Was sind die Superfoods?
Unter Superfoods werden Lebensmittel zusammengefasst, die möglichst wenig oder gar nicht verarbeitet sind und eine positive Wirkung auf das Wohlbefinden und Deine Gesundheit haben. Das sind beispielsweise Getreide, Beeren, Nüssen, Früchte oder Gemüse. Die sogenannten Superfoods liefern im Gegensatz zu normalen Lebensmitteln oder gar Fastfood ein besonderes Mehr an Nährstoffen, Vitaminen, Mineralien oder anderen gesunden Wirkstoffen. Besonders ist nicht nur der hohe Anteil an gesundheitsförderlichen Nährstoffen, sondern auch die spezielle Zusammensetzung der Lebensmittel.
Ein weiteres Merkmal eines Superfoods ist, dass es sich dabei um ein vollwertiges, natürliches Lebensmittel handelt. Eine Vitamin-Tablette hat möglicherweise auch einen positiven Effekt für Deinen Körper, ist gegenüber Superfoods jedoch im Nachteil, da viele sekundäre Pflanzenstoffe nicht enthalten sind. Diese Stoffe spielen bei der Wirkung jedoch eine wichtige Rolle. Es wird sogar angenommen, dass Superfoods den Alterungsprozess Deines Körpers verlangsamen können.
Ein weitverbreiteter Irrtum ist jedoch, Superfoods müssten aus fernen Ländern und aus tropischen Regionen importiert werden. Das ist jedoch absolut nicht der Fall. Es gibt eine ganze Menge Superfoods, die auch in unseren Breiten wachsen. Genau aus diesem Grund müssen Superfoods auch nicht teuer sein. Eine Liste mit 14 preiswerten Superfoods aus dem Einkaufsladen nebenan oder sogar dem eigenem Garten findest etwas weiter unten.
Der Hype um die Superfoods – sind Superfoods wirklich so super?
Kennst Du das wahrscheinlich allererste Superfood, das auf dem deutschen Markt bekannt geworden ist? In den Neunzigern war die damals sogenannte Kulturpreiselbeere nur als Nischenprodukt in einigen Reformhäusern zu erwerben. Zum Millennium wurden dann die positiven Wirkungen der kleinen Wunderbeere auf die Gesundheit entdeckt und heute findest Du die wirklich bekannte Cranberry in so gut wie jedem Einkaufsladen. Anfangs fragten sich viele was die kleine Beere denn alles so kann, denn ihr wurde eine enorme heilende Wirkung nachgesagt. In Nordamerika war die Cranberry bereits bei den Ureinwohnern bekannt und beliebt. Von vielen Ärzten wurde die Cranberry dann aufgrund ihrer stärkenden Wirkung auf die Blase und der heilenden Wirkung bei Blasenentzündungen angepriesen. Der Cranberrymarkt boomte und auf einmal gab es in zig Läden Cranberrysaft und -extrakte in Tablettenform, die blasenentzündungsgeplagten Frauen die Erlösung bringen sollten.
Im Jahre 2006 hat die EU eine Gesundheitsbehauptungs- Verordnung erlassen, durch die sich einiges ändern sollte:
Verbraucher in der EU sollten zukünftig vor irreführenden, wissenschaftlich nicht belegten Angaben bzw. irreführender Werbung zu besonderen gesundheitsfördernden und/oder krankheitsverhindernden Eigenschaften von Lebensmitteln geschützt werden.
Schon bald danach verschwanden die Versprechen der positiven Wirkung auf die Blase auf sämtlichen Cranberry-Verpackungen. Für eine heilende oder unterstützende Wirkung auf die Blasengesundheit, gibt es nämlich in der Tat keine Studien, die das belegen können. Laut einer Studie erkrankten 92 Frauen an einer Blasenentzündung, die regelmäßig Cranberrysaft zu sich nahmen genauso häufig wie 93 Frauen, die keinen Cranberrysaft zu sich nahmen. Hinzu kommt außerdem noch, dass ein Liter Saft (für bis zu 10 Euro) genauso viel Zucker aufweist wie Cola.
Dieser Beitrag soll jetzt sicher keine Hasstirade gegen Superfoods sein, sondern lediglich sensibilisieren sich die sogenannten Superfoods und deren vermeintlichen Vorteile genauer anzusehen. Anhand des Beispiels mit der Cranberry ist offensichtlich, dass der Begriff „Superfood“ auch zu Werbe- und Vermarktungszwecken genutzt wird. Wenn zu einem herkömmlich gezuckerten Müsli z.B. eine Hand voll Goji-Beeren geworfen wird, weiß jeder, dass dieses Müsli jetzt nicht wirklich deutlich gesünder ist. Der Verpackungsaufdruck „Superfood-Müsli“ suggeriert jedoch etwas anderes.
Der Superfood Konsum
Wie viel Superfoods von den Deutschen konsumiert werden, ist nicht exakt zu erheben. Der Begriff „Superfood“ ist nicht geschützt, weshalb die Lebensmittel nur schwer als Superfood zu identifizieren sind. Es gibt lediglich Konsum-Statistiken über einzelne Lebensmittel wie beispielsweise die Chiasamen. 2013 machten die Drogeriemärkte nahezu keinen Umsatz mit den kleinen schwarzen Samen. Im Jahre 2015 gab es dann einen Boom auf über 10 Millionen Euro Umsatz. Ähnliches gilt für das Produkt Quinoa hier erlebten die Drogeriemärkte innerhalb von zwei Jahren eine Umsatzsteigerung von 800% auf 8 Millionen Euro.
Wie Du siehst ist der Konsum hier sehr stark getrieben von Trends und Marketing. Alle paar Jahre wird das nächste Superfood durchs Dorf getrieben, mit dem wieder eine Menge Geld verdient werden kann. Wie Du in der folgenden Liste sehen kannst, sind Superfoods jedoch nicht nur Lebensmittel, die gerade wegen ihrer vermeintlich extrem besonderen Wirkung im Trend sind.
Die Superfoods Liste mit 14 Superfoods
Nachfolgend habe ich Dir eine Liste mit echt gesunden Lebensmitteln, die man zur Kategorie der Superfoods zählen kann zusammengestellt. Alle diese Lebensmittel bekommst Du auch im ganz normalen Supermarkt um die Ecke. Du wirst sehen, dass in der Liste auch Lebensmittel auftauchen, die Du eigentlich für ganz alltäglich gehalten hast. Das ist auch gut so, denn Superfoods sind einfach Lebensmittel, die aufgrund ihrer Inhaltsstoffe einfach super sind und die gibt es eben auch bei uns.
Superfoods | Superkräfte |
Ananas | Eine frische Ananas, natürlich nicht die Dosen Ananas, enthält eine Menge von dem Enzym Bromelain. Bromelain wirkt entzündungshemmend, verdünnt das Blut und beugt Krebs vor. Hinzukommt, dass die Ananas bei einem ziemlich süßem Geschmack auch noch mit wenig Kalorien zu Buche schlägt. |
Avocado | Die Avocado ist gemeinsam mit der Olive die fettreichste Frucht. Neben den gesunden pflanzlichen Fetten enthält die Avocado große Mengen an lebenswichtigen Vitaminen wie Vitamin A, Alpha-Carotin, Beta-Carotin, Biotin und Vitamin E. Besonders in Kombination mit anderem Obst und Gemüse bringt die kalorienreiche Avocado einen besonderen Nährwerte, da sie viele fettlösliche Nährstoffe enthält, die beim Absorbieren sämtlicher Vitamine unterstützen. |
Beerenfrüchte | Egal ob Himbeeren, Heidelbeeren oder Brombeeren enthalten Beeren einen nennenswert hohen Anteil an Antioxidantien, die den Geist frischhalten und laut Studien den mentalen sogar um 2,5 Jahre hinauszögern können. Außerdem sind Beeren kalorienarm und enthalten im Gegensatz zu anderem Obst wenig Kohlenhydrate. |
Brokkoli | Als Kind nicht gerne gegessen, jedoch ein wirkliches Superfood ist der Brokkoli. Bei regelmäßigem Verzehr verbessert er die Vitamon- und Mineralstoffaufnahme anderer Lebensmittel. Die Inhaltsstoffe Vitamin C, Schwefel und bestimmte Aminosäuren machen Brokkolie zu einen guten Entgifter für Deinen Körper. Brokkoli hilft bei der Reinigung des Blutes und minimiert somit auch Hautausschläge. |
Gojibeeren | Die Gojibeere ist auch als Bocksdornfrucht, Wolfsbeere oder Glücksbeere bekannt. Die Gojibeere gehört zu den Nachtschattengewächsen und weist eine hohe Nährstoffdichte auf. Der Inhaltsstoff Eisen ist hier besonders hervorzuheben. 50g der Gojibeere decken bereits 50% des Tagesbedarfs an Eisen eines Erwachsenen. |
Ingwer | Ingwer enthält eine Menge Scharfstoffe, die Deine Verdauung auf Trab halten. Außerdem lindert Ingwer Übelkeit und Brechreiz. Der enthaltene Scharfstoff Gingerol wirkt zudem entzündungshemmend und schmerzlinderd – also gut bei Halsschmerzen. |
Kakao | Beim Kakao rede ich natürlich von der Kakaobohne ohne künstlichem Zuckerzusatz. Kakao hat schätzungsweise etwa 300 Inhaltsstoffe zu denen auch Serotonin und Dopamin zählen. Diese Hormone sind auch als Glück- oder Kuschelhormone bekannt. Kakao mach also glücklich 🙂 Außerdem sind im Kakao viele Flavanole enthalten, die sich positiv auf die Elastizität der Blutgefäße auswirken und somit das Schlaganfallrisiko senken. |
Kohl | Weißkohl ist besonders reich an Ballaststoffen, die Dein Sättigungsgefühl vermittlen und Deine Verdauung fördern. Außerdem sind auch hier die Vitamine wie A, B, C und K in großen Mengen enthalten. Die ebenfalls enthaltenen Glukosinolate haben eine antibiotische Wirkung und helfen dem Körper bei der Entgiftung. Kohl enthält Stoffe, die das körpereigene Immunsystem aktivieren und somit auch bei der Wundheilung unterstützen. |
Kokosnuss | Kokosnuss gibt es in vielen Variationen; Kokosöl, Kokosraspeln, Kokossaft oder einfach das Kokosfleisch. Die Kokosuss ist eine natürliche Quelle von Ballaststoffen, Vitaminen, Mineralien und Elektrolyten. Die Elektrolyte stimulieren die Produktion der weißen Blutkörperchen und wurden Anfang der 20. Jahrhunderts auch als Blutplasmaersatz eingesetzt. Die Kokosnuss weist aufgrund der Laurinsäure eine abtötende Wirkung gegenüber Bakterien, Viren und Parasiten auf. Trotz der hohen Kaloriendichte verringert die Kokosnuss aufgrund der gesunden Fette das Risiko von Her- Kreislauferkrankungen. |
Kurkuma | Kurkuma gehört zu den Pflanzen der Ingwergewächse und wird meist in Pulverform als Gewürz besonders im Zusammenhang mit der indischen Küche genutzt. In Kurkuma ist in großen Mengen Curcumin enthalten, das ntzündungshemmend, schmerzstillend und krebshemmend wirken soll. Weiterhin leitet es Schwermetalle aus dem Körper und hemmt den Knochenabbau. |
Mandeln/Mandelmilch | Mandeln sollen trotz der hohen Kaloriendichte beim Abnehmen unterstützen. Neben den vielen gesunden Fetten sorgern nur kleine Mengen Mandel für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl. Mandeln sind reich an Vitamin E. Das Vitamin E schützt aufgrund seiner antioxidativen Wirkung das Elastin und das Kollagen. Beides ist für die Festigkeit der Haut verantwortlich. Mandeln tragen also zu einer schöneren und festeren Haut bei. |
rote Beete | Die rote Beete ist eine kleine, leider ziemlich unbeliebte, Rübe. Die rote Beete weist eine Menge des sekundären Pflanzenstoffes Betain auf, das die Leberzellen und die Gallenblase kräftig und dabei hilft gesund zu bleiben. Eine gesunde Gallenblase trägt zum problemlosen Ablauf der Verdauung bei und sorg für ein zügiges Ausscheiden von Giften und Stoffwechselendprodukten. |
Sauerkraut | Ganz einfach findest Du es im Supermarkt im Glas oder in der Tüte – das Sauerkraut. Sauerkraut ist ein sehr altmodisches Lebensmittel, das aber ein probiotisches Nahrungsergänzungmittel darstellt. Es enthält viele wichtige Mikroorganismen, die das menschliche Immunsystem unterstützen und vor Parasiten, Viren und Bakterien schützen. Besonders nach der Einnahme von Antibiotikum hilft es Deinem Magen- und Darmtrakt sich zu regenerieren. |
Walnüsse | Neben einem hohen Anteil an Vitamin E und Kalium besitzen Walnüsse ebenfalls viele gesunde Fette. Gesunde Fette lassen den Cholesterinspiegel nicht so stark ansteigen und geben Hinweise auf Senkung des Risikos von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. |
Fazit zu Superfoods
Eine Currywurst mit Pommes wird nicht zu einem Superfood, nur weil jemand dazu eine vegane Mayo mit Flohsamen anbietet. Ein Superfood wirkt tatsächlich erst super, wenn es in relativ großen Mengen in einen ohnehin schon gesunden Speiseplan integriert wird. Ich esse auch Superfoods – sogar jeden Tag. Superfoods schaden nicht, jedoch kannst Du von ihnen auch keine Wunder erwarten. Wie Du in meiner Superfood Liste siehst, müssen Superfoods dabei nicht zwangsläufig exotisch oder teuer sein. Deshalb wird es Dich auch nicht ruinieren, Deinem Körper etwas gutes zu tun und jeden Tag super Lebensmittel zu essen.
Lass es Dir schmecken
Jenny
P.S. Eine Stunde Workout sind nur 4% Deines Tages
Hey Jenny,
endlich sagt es mal jemand: Superfoods leben vor allem davon, dass sie einfach super gehyped werden. Viele der angeblich saugesunden Lebensmittel wie zum Beispiel Chiasamen sind nicht nur nachweislich nicht gesünder als andere, sondern in Mengen genossen sogar schädlich! Daher sollte man immer kritisch sein und sich nicht von solchen Marketing-Strategien blenden lassen. Streng genommen gibt es nämlich gar keine Definition mit klaren Angaben dazu, was ein Superfood charakterisiert. Also kann man alles dazu deklarieren. Ich finde es gut, dass du betonst, dass es genug gesunde Lebensmittel in unseren Breiten gibt, ob man sie jetzt Superfoods nennt oder nicht, sei ja mal dahingestellt.
Beste Grüße,
Lotta